Gelegentlich wird von Christen erwartet und gefordert, dass wir uns mit der Endzeit/ der Wiederkunft Christi/dem Ende der Welt mehr beschäftigen oder uns darauf stärker vorbereiten sollten.
Irgendeine Einstellung hat jeder von uns dazu, wenn auch nicht geäußert. Das reicht von der Meinung, dass wir uns tgl. ausführlich damit beschäftigen müssen, weil davon unser ganzes Dasein und unsere Zukunft abhängt (oft auch angstbelegt) bis zur Meinung, lieber gar nicht damit beschäftigen, weil es zu belastend, zu schwierig, o. a. ist. Wo stehst du da? Meine Oma glaubte z.B. bei der Einführung des Fernsehers, das müsse der Antichrist sein. Es gibt dazu nicht die eine, richtige (christliche) Meinung, aber vielleicht ist ein Austausch hilfreich.
Hierzu von mir einige Gedanken. Mir wichtig und hilfreich ist, die direkten Aussagen Jesu in Mt.24, Mar.13 und Luk.12 zu betrachten (die Offenbarungstexte sind da schwieriger zu deuten). Jesu ist das Thema wichtig, denn er hat es mehrmals von sich aus angesprochen oder auf Nachfrage der Jünger. Und längere Textpassagen mit vielen Gleichnissen befassen sich damit. Einigkeit herrscht wohl darüber, dass wir in der Endzeit leben: „Kriege, Kriegsgeschrei, Erdbeben, Seuchen und Hungersnöte hier und dort (Mt.24,27)“ sind die Themen der Nachrichten. Klar ist auch, dass das Kommen Jesu nicht unbemerkt bleiben wird: „Wie ein Blitz von Osten bis Westen wird es sein, wenn der Menschensohn wiederkommt (Mt.24,7)“. Jesus macht auch klar, dass die Stunde des Endes geheim bleibt. Keiner! (außer dem Vater) weiß es, der Zeitpunkt ist nicht bekannt.
Interessant finde ich, was Jesus für uns daraus folgert:
1. Lasst euch nicht irreführen.
2. Erschreckt nicht.
3. Seid wachsam und seid vorbereitet
zu Punkt 1.: Es besteht für uns und andere die Gefahr der Irreführung durch falsche Propheten und Messiasse. Für falsche Propheten brauchen wir Weisheit, Unterscheidungsgabe und Prüfung von Prophetien und der Personen. Falsche Messiase sind generell obsolet (von Hitler als Messias hat sich unser ganzes Volk irreführen lassen).
Zu Punkt 2: Zum Nichterschrecken hilft nur Aufsehen auf Jesus, Glaubensentwicklung und Besonnenheit und “ habt acht auf euch selbst“
Zu Punkt 3:“ Seid wachsam „sagt Jesus allein in Mark Kap.13 acht !! mal. Und ich lese daraus, dass es nicht um Sicherheit und Absicherung geht, sondern um eine generelle Lebensweise: Tun was Jesus will, Talente einsetzen, Gutes tun, kluge und treue Verwalter sein und geheiligt leben. So können wir uns wohl vorbereiten.
Noch ein Abschlussgedanke: Mir neu wichtig geworden und erstaunt, hat mich die Tatsache, dass im Gericht, Luk.25,31-46 das soziale Engagement unsererseits, Jesus so wichtig ist. So können wir uns wohl vorbereiten: Jesu Voraussagen trösten mich, auch weil, wie in Luk 12,12 der Heilige Geist, uns alles geben wird, was wir für die jetzige Zeit, in der wir leben brauchen.
Ruthild Zornhagen-Graß