Der aktuelle Impuls

Der große Unterschied

Wir leben in einer hektischen Zeit, getrieben von ständigen Verpflichtungen und ständiger Erreichbarkeit. Alles muss immer sofort erledigt werden, und wenn man nicht gleich reagiert „passiert etwas ganz schlimmes“. Ständig sind wichtige Entscheidungen zu treffen und „breaking news - also ganz wichtige Nachrichten- wollen verarbeitet werden.

Die Berichte überschlagen sich und es wird zunehmend schwerer den Überblick zu behalten. Seit Jahrzehnten wurden wir jedes Jahr vor einer neuen Grippemutation gewarnt. Vogelgrippe, Schweinegrippe und andere Infektionskrankheiten wurden -wie Säue durch das Dorf- durch die Nachrichten getrieben. So oft: fast jeder hatte das Vertrauen in die Warnungen verloren, denn „wer einmal lügt, dem glaubt man nicht!“

Lügen und Glaube: Es ist schon erschreckend, wie schnell offensichtliche Lügen zur „Wahrheit“ werden und nachprüfbare Fakten plötzlich als „fake news“ diffamiert werden. Gut wird zu böse und falsch wird zu wahr, ein „guter Nährboden“ für falsche Propheten. Aber auch in unserem Land zählt nicht mehr die sachliche Diskussion oder der logische Beweis, sondern die populistische Parole, die einfache Lösung schwerer Probleme verspricht. Für einfache Lösungen muss ein Sündenbock her, den man aus dem Lager (Land) vertreiben kann. Wie schon vor etwa 100 Jahren wird immer mehr gespalten, statt gemeinsam Probleme zu lösen. Aber auch das sind ja durchaus Zeichen der Zeit.

Immer wieder und in jeglicher Situation wird das Tempo erhöht. Als Autofahrer weiß ich, dass es nicht gut ist sich während der Fahrt hetzen zu lassen. Egal ob ich zu spät aufgestanden bin, oder ein „Hintermann“ es fürchterlich eilig hat: es liegt an mir auf Sicherheit zu achten. Ich muss nicht überholen und andere oder mich selbst in Gefahr bringen. Und wenn mich ein Drängler stört, dann lasse ich ihn bei der nächsten Gelegenheit einfach vorbei.

Andere Situation: Ein „Telefonverkäufer“ ruft an, während man im Auto unterwegs ist, und möchte unbedingt ein „tolles Angebot“ loswerden. „Kein Interesse“ wird nicht akzeptiert, und nach weiteren Minuten der Dauerbeschallung drängt der Verkäufer darauf, doch den kostenlosen Monat zu buchen – man könne ja jederzeit problemlos kündigen… Natürlich ist die Kündigung nicht so einfach. Der Versuch über das Kundenportal direkt wieder zu kündigen schlägt fehl, also hat man erst einmal ein ABO abgeschlossen und somit muss man sehen, wie man da wieder rauskommt.

Eine weitere Begebenheit: Beim Surfen im Internet fängt der PC plötzlich an einen fürchterlichen Signalton von sich zugeben und auf dem Monitor erscheint eine blinkende Meldung! Man müsse unbedingt sofort handeln, da der PC sich einen Trojaner eingefangen hätte. Der Signalton wird immer lauter und aufdringlicher, der Browser lässt sich nicht schließen und nun wird eine Rufnummer eingeblendet, die zum “Support” verbinden soll, aber in Wirklichkeit erst recht Tür und Tor öffnet für unlautere Machenschaften.

Kommt Euch das Eine oder Andere bekannt vor? Die Liste könnte man noch ein ganzes Stück weiterführen. Allen Geschichten ist gemein, dass Umstände oder Menschen uns aus der Ruhe bringen. Dabei ist es egal, ob es bewusst oder unbewusst geschieht, das Ergebnis ist identisch. Diese Unruhe ist nicht von Gott gewollt und führt in den meisten Fällen leicht zu großen Problemen. Das ist auch der Grund warum Satan auch “Herr der Fliegen” genannt wird. Kleine Nadelstiche und immer wieder neue Dinge, die auf uns einprasseln haben das Ziel uns die Ruhe zu rauben und somit zu überhasteten Entscheidungen zu verleiten.

Somit ist Gottes Verheißung gerade in dieser Zeit besonders wertvoll: “Heute, so ihr Seine Stimme hört, so verstocket euer Herz nicht, sondern geht ein in Seine Ruhe”
Es liegt nicht an uns, uns Ruhe zu erkämpfen, denn das führt ja gerade zum Gegenteil, aber es liegt an uns, uns immer wieder neu auf Sein Wort, Seine Stimme hin neu zu fokussieren. Es ist der Heilige Geist in uns, der uns immer wieder aufs Neue in die Ruhe führen möchte. Hinweg von allem: “Das muss jetzt sofort geschehen”, hin zu: “ich führe dich zu grünen Auen”. Wieviel entspannter ist das Leben auf diese Art! Und da die Bibel recht hat: Heute ist unsere Gelegenheit in seine Ruhe einzugehen und sich darin zu üben, denn die Unruhe und Hektik um uns herum wird -solange der Herr nicht wiedergekommen ist- leider noch weiter zunehmen.

Diese von Gott gegebene Ruhe möge Euch/Uns in der vor uns liegenden Adventszeit begleiten, auf das unsere Füße nicht gleiten und wir sicheren Schrittes mit Gott gemeinsam seinen Weg gehen können. Lassen wir uns von Gott führen und nicht von Gegebenheiten jagen und treiben.

Mit brüderlichem Gruß
Dirk Wesner

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